Frage:
Was ist das Urteil über das Mischen der Geschlechter?
Antwort:
Das Mischen der Geschlechter, sprich Mann und Frau, kann von dreierlei Art sein:
1.) Das Mischen der Frau und Mann, die einander Mahram sind. Dies ist ohne Zweifel im Islam erlaubt.
2.) das Mischen der Frau mit Nicht-Mahram Männern, aufgrund von schlechten und boshaften Gründen. Dies ist zweifelsfrei haram (verboten).
3.) Das Mischen der Frau mit Nicht-Mahram Männern in Universitäten, Geschäften, Büros, Krankenhäusern, Treffen, Feiern usw. - Denkt derjenige, der danach fragt, wirklich es führe nicht zu Fitna? Die Wahrheit zu enthüllen, benötigt eine kurze, aber detaillierte Antwort.
Die kurze Antwort:
Die kurze Antwort lautet, Männer haben eine natürliche Hinwendung zur Frau und Allah gab ihm Autorität über sie (die Frau). Er machte auch die Frau zum Mann hingewandt, indem Er ihr Weichheit und Schwäche gab. Deshalb führt jegliche freie Mischung zwischen Nicht-Mahram-Männern- und Frauen zu schlechten Absichten; denn der Mensch neigt zum Schlechten. Hawa (Gelüste) machen den Menschen blind und taub, während Satan ihn zu Übel auffordert.
Die detaillierte Antwort:
Die detaillierte Antwort ist, dass das islamische Recht (Scharia’) auf Ziele gerichtet ist und zum Erreichen dieser, die passenden Mittel bietet. Die Mittel zum Ziel, haben das gleiche Urteil, wie das Ziel. Frauen sind das Objekt, welches der Mann zu erreichen bemüht ist und Islam blockiert die Tür, die zum Hinwenden des einen zum anderen Geschlechts führt. Der Quran und die Sunnah zeigen es ganz klar:
a.) Beweise aus dem Quran
Es gibt sechs Beweise aus dem Quran
1.) Allah sagt: „Und sie (die Frau), in deren Haus er (Yusuf) war, versuchte ihn zu verführen gegen seinen Willen; und sie verriegelte die Türen und sagte: „Nun komm zu mir!" Er sagte: „Ich suche Zuflucht bei Allah. Er ist mein Herr. Er hat meinen Aufenthalt ehrenvoll gemacht. Wahrlich, die Frevler erlangen keinen Erfolg.“ [12:23]
Es ist der Beweis (dass die dritte Art des Mischens verboten ist), weil das mischen zwischen der Frau des ägyptischen Ministers und dem Propheten Yusuf (alaihis-Salam) zum enthüllen ihrer Gelüste und der Aufforderung zum Schlechten führte. Aber Allah war Yusuf gnädig und schützte ihn davor. Er sagt: „Da erhörte ihn sein Herr und wendete ihre List von ihm ab. Wahrlich, Er ist der Allhörende, der Allwissende.“ [12:34]
Es ist meistens so, wenn sich Geschlechter mischen, dass sie versuchen zueinander zu kommen.
2.) Allah befahl Mann und Frau die Blicke zu senken.
Er sagt: „Sprich zu den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen. Das ist reiner für sie. Wahrlich, Allah ist dessen, was sie tun, recht wohl kundig. Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen sollen.“ [24:30-31]
Dieser Vers ist ein Beweis für unsere Aussage, denn Allah befahl das Senken der Blicke, für Mann und Frau. Und wenn Er etwas befiehlt, dann ist es Fard (Pflicht).
Dann sagt Allah uns, dass es reiner ist und nur der unbeabsichtigte Blick vergeben wird. Ali Ibn Abi Talib (radiAllahu anhu) berichtet vom Gesandten Allahs (sallAllahu alayhi wa sallam), dass er sagte: „Oh Ali, lasse niemals dem Blick einen zweiten folgen, denn der erste ist vergeben, aber der zweite nicht.“ [bei al-Hakim in al-Mustadrak 2/212 und 3/133, Ahmad 5/351, 353 und 357, at-Tirmithi u.a., al-Hakim deklariert ihn Sahih, nach Muslims Kriterien und adh-Dhahabi unterstützt diese Meinung in Talkhis]
Es gibt weitere Ahadith gleicher Bedeutung. Allah befahl dem Menschen, nicht die Blicke zu senken, außer dass das Ansehen des Objektes mit Zina’ gleichzusetzen sei. Abu Huraira’ (radiAllahu anhu) sagt: „Der Ehebruch der Augen ist der Blick; jener der Zunge ist die Sprache und der Wunsch und Trieb bezeugen, oder leugnen es.“ [Bukhari Nr. 6612, Muslim 2657, Ahmad 2/276]
Verbotene Dinge anzusehen ist Ehebruch, denn es ist das Ansehen der Reize der Frauen, es führt zum Wunsch im Herzen und zuletzt versucht man es auszuführen. Wenn der Islam den Blick verbietet, aufgrund der Wünsche die entstehen, dann gilt es für das Mischen der Geschlechter erst Recht. Das Mischen ist auch illegal, denn es ist ein Pfad zum selben Resultat, wie der illegale Blick.
3.) Der Beweis, dass das es nicht erlaubt ist, eine Frau zu sehen, führt dazu, dass es der Frau zur Pflicht geworden ist, sich komplett zu bedecken, denn Teile zu enthüllen führt zum Blicke (auf sich ziehen), denn das Herz würde sich den Reizen der Frau zuwenden und es könnte zu Taten kommen. Dies ist auch beim Mischen mit den anderen Geschlechtern so.
4.) „Und sie sollen ihre Füße nicht so (auf den Boden) stampfen, dass bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verbergen.“ [24:31]
Auch wenn es eigentlich erlaubt ist, mit den Füssen aufzustampfen, hat Allah es der Frau trotzdem untersagt, damit Männer nicht auf sie aufmerksam werden. Denn es könnte die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich ziehen. Diese schlechten Konsequenzen können aus dem Mischen der Geschlechter entstehen.
5.) „Er kennt die Verräterei der Blicke und alles, was die Herzen verbergen.“ [40:19]
Ibn Abbas und andere sagen: „Ein Mann besucht eine Familie, bei denen eine hübsche Frau lebt und sie passiert ihn. Wenn er unbeobachtet ist, sieht er sie an, aber wenn sie auf ihn achten, senkt er seinen Blick. Wenn sie wieder nicht hinsehen, blickt er sie an und wenn sie ihn betrachten, dann senkt er seinen Blick. Allah weiß, dass in seinem Herzen der Wunsch nach ihr ist und wenn er im Stande wäre, so würde er sich ihr nähern.“ [Tafsir Ibn Kathir]
6.) Allah befiehlt den Frauen im Haus zu bleiben. Er sagte: „Und bleibt in euren Häusern und prunkt nicht wie in den Zeiten der Djahiliyya …“ [33:33]
Allah befahl den Frauen des Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) in ihren Häusern zu bleiben, obwohl sie die besten und reinsten Frauen waren. Dieser Befehl ist auf alle Frauen im generellen bezogen, denn es ist im Fiqh (islamischen Rechtswesen) ein Prinzip, dass direkte Rede eine generelle Sicht bewirkt, außer es gibt einen Beweis der etwas anderes belegt.
Aber, es gibt keinen Beweis, dass in diesem Fall einzig und alleine die Frauen des Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) gemeint sind. Frauen wurde es aufgetragen, im Haus zu sein, außer im Notfall, dann können sie das Haus verlassen. Wie kann dann das Mischen erlaubt sein?!
Dazu kommt, dass die Frauen in diesen Zeiten eigensinnig sind, sie kleiden sich oft nicht schamhaft und enthüllen sich, bis zur Nacktheit. Ehemänner und Beschützer der Frauen haben wenig Einfluss und Kontrolle über die Frauen in ihrer Obhut.
b.) Beweise aus der Sunnah:
Was die Beweise aus den Worten und Taten des Gesandten Allahs (sallAllahu alayhi wa sallam) betrifft, so werden wir 10 erwähnen:
1.) Imam Ahmad berichtet, es wurde in Bezug auf Umm Humayd, der Frau Abu Humayds berichtet, dass sie zum Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) kam und sagte: „Oh Gesandter Allahs, ich würde gerne mit dir beten.“ Er sagte: „Ich weiß, dass du es magst hinter mir zu beten, aber dein Gebet in deinem Raum ist besser, als das Gebet in deiner Kammer und dein Gebet in deiner Kammer ist besser, als das Gebet in deinem Haus und dein Gebet in deinem Haus ist besser, als das Gebet in der Moschee deiner Leute und das Gebet in der Moschee ist besser für dich, als das Gebet in meiner Moschee.“ Da befahl sie, dass in der hintersten und dunkelsten Ecke ihres Raumes ein Gebetsplatz bereitet werde und sie betete dort, bis sie Allah begegnete (d.h. starb).“ [Berichtet von Ahmad 6/371, Ibn Khuadhayma’ in seinem Sahih Nr. 1689 und anderen]
Ibn Mas’ud (radiAllahu anhu) sagte: „Das beste Gebet einer Frau im Wohlgefallen Allahs ist, dass was sie in der dunkelsten Ecke ihrer Kammer verrichtet.“ [Berichtet von Ibn Khudhayma’ Nr. 1691, 1692 und at-Tabarani in al-Mu’jam 2/35]
Es gibt zahlreiche andere Überlieferungen zu diesem Effekt; sprich, dass das Gebet der Frau im Heim besser als in der Moschee ist. Wenn Islam der Frau rät im Haus zu beten und sagt, dass es besser als das Gebet in der Moschee des Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) ist, so ist es noch mehr verboten, sich aus anderen Gründen mit dem anderen Geschlecht zu mischen!
2.) Abu Huraira’ (radiAllahu anhu) berichtet, dass der Gesandte Allahs (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte: „Die beste Reihe der Männer ist die erste und die schlechteste die letzte und die beste Reihe der Frauen, ist die letzte und die schlechteste die erste.“ [Muslim 440, Abu Dawud 678, at-Tirmithi 224]
Der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) befahl den Frauen, wenn sie die Moschee besuchen, sich abseits der Männer aufzuhalten. Dann sagte er, die Erste Reihe von ihnen ist die schlechteste und die Letzte die beste. Dies nur, um die Frauen vom Mischen, Sehen und Hören der Stimmen und dem Sehen ihrer Bewegungen im Gebet zu schützen.
Der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte, die letzte Reihe der Männer ist die schlimmste, wenn Frauen in der Moschee sind. Weil die Männer dann nahe an den Frauen und weit vom Imam entfernt sind. Dies kann zum Verlust der Konzentration und Ikhlas in der Anbetung führen.
Wenn der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) es für die Plätze der Anbetung fürchtete, was ist dann mit anderen Orten?! Bei diesen Mischen ist es noch näher liegend.
3.) Zainab, die Frau Abdullahs berichtet, der Gesandte Allahs (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte uns: „Wenn eine von euch zu den Moscheen kommt, dann parfümiert euch nicht.“ [Muslim 443, Ahmad 6/363]
Der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte: „Haltet die Frauen nicht vom Besuchen den Moschee ab, aber sie dürfen kein Parfüm auftragen.“ [ Ahmad 2/475, Abu Dawud 565]
Ibn Daqiq al-Iid sagte: „Dies beweist, dass es verboten ist, dass eine Frau parfümiert zur Moschee geht, denn es fördert die Lust der Männer und es kann sogar die Lust der Frau provozieren. Die Gelehrten haben unter dieses Thema noch andere Dinge erwähnt, die eine Frau beim Gang zur Moschee meiden muss, wie schöne Kleidung, Schmuck, der gesehen werden kann.
Ibn Hadjr sagt dazu: „Und auch, das mischen mit dem Mann.“ [Fath ul-Bari 2/279]
4.) ´Usama Bin Zaid berichtet, dass Allahs Gesandter (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte: „Ich habe keine größere Heimsuchung für den Mann hinterlassen, als den Schaden, den ein Mann von einer Frau kriegen kann.“ [Bukhari 5069, Muslim 2740]
Wenn Allahs Gesandter (sallAllahu alayhi wa sallam) einen Menschen als Fitna’ für einen anderen Menschen beschreibt, wie kann man dann beide vermischen lassen? Dies kann man nicht erlauben!
5.) Abu Sa’id al-Khudri (radiAllahu anhu) berichtet, dass der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte: „Die Welt ist süß und grün und Allah gibt sie euch zum Erbe um zu sehen wie ihr handelt. Schützt euch vor Frauen: wahrlich, die erste Fitna’ der Kinder Isra’ils kam von den Frauen.“ [Muslim 2742]
Der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) machte es dem muslimischen Mann zur Pflicht, die Nicht-Mahram-Frauen zu meiden. Aber, wie kann man sich an dem Hadith halten, wenn man sich frei mischt? Dies wäre unmöglich, deshalb ist es verboten, sich zu mischen.
6.) Abu Usayd al-Ansari sagte, er hörte den Gesandten Allahs (sallAllahu alayhi wa sallam) sagen: „Als er aus der Moschee kam und Männer und Frauen sich auf der Straße mischten, sagte er (sallAllahu alayhi wa sallam) (zu den Frauen): „Haltet euch zurück, geht nie in der Mitte der Straße, haltet euch an den Seiten.“ Dann blieben Frauen so nahe an den Mauern, sodass ihre Kleider an den Wänden schleiften.“ [Abu Dawud 5272]
Der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) verbat ihnen, in der Mitte der Straße zu gehen, weil es zu Versuchung führen könnte. Wie kann man es dann erlauben, dass sie sich an anderen Plätzen mischen?!
7.) Es ist, von 'Umar überliefert, dass der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) die Moschee baute; er machte eine Tür für die Frauen und sagte: „Männer, geht nicht durch diese Tür.“ [Abu Dawud al-Tialisi in seinen Sunan Nr. 1829 und al-Bukhari in seinem Tarikh al-Kabir 1/60]
Der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) verbat Männern und Frauen, durch dieselbe Tür in die Moschee zu gehen. Dies um das Mischen zu verhindern. Wenn hier schon das Mischen verboten ist, dann ist es an anderen Plätzen und anderen Gründen erst Recht illegal!
8.) Umm Salama’ (radiAllahu anha) sagte: „Wenn auch immer der Gesandte Allahs (sallAllahu alayhi wa sallam) das Gebet mit dem Taslim vollendete, standen die Frauen auf und er blieb eine Weile sitzen, bevor auch er sich erhob.“
In einer anderen Überlieferung, lautet der Wortlaut: „Wenn der Gesandte Allahs das Gebet mit dem Taslim beendete, dann verließen sie die Frauen und gingen nach Hause, bevor der Gesandte Allahs aufstand.“
In einer dritten Überlieferung, bei al-Bukhari: „In der Lebzeit des Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) standen die Frauen auf, wenn sie den Taslim beendet hatten. Der Prophet und die Männer blieben an ihren Plätzen, wie lange Allah es wollte. Wenn der Prophet aufstand, standen auch die Männer auf.“ [Sahih al-Bukhari Nr. 849]
Durch diese Taten verhinderte der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) das Mischen zwischen Männer und Frauen. Dies sollte uns erst Recht vor dem Mischen der Geschlechter an anderen Plätzen, als die der Moschee, warnen.
9.) Mi’qal Bin Yasar (radiAllahu anhu) berichtet, dass der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte: „Wenn der Kopf eines Mannes mit einer eisernen Nadel gestochen wird, so ist es besser, als eine Frau zu berühren, die er nicht berühren darf.“ [Tabarani in al-Mu’jam al-Kabir 20/213, Ibn Abi Schayba’ in al-Musannaf 4/341; die Überlieferer wurden von al-Haytami und al-Munziri als Vertrauenswürdig deklariert]
10.) Abu Umama’ (radiAllahu anhu) berichtet, dass der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte: „Es ist besser, das ein Mann sich an ein Schwein voll mit Schmutz und Dreck anlehnt, als wenn er sich an eine Frau lehnt, die ihm nicht erlaubt ist.“ [at-Tabarani 4/326, al-Munziri sagte das die Überlieferer jedoch extrem schwach sind]
Aber der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) verbot es, dass ein Mann Frau berührt; und andersherum. Sei es getrennt durch eine Barriere (Kleider usw.) oder nicht, wenn es kein Mahram ist, aufgrund des Übels, das daraus resultieren kann. Deshalb ist das gesamte Mischen der Geschlechter verboten.
Schlussfolgerung:
Wenn jemand die Beweise ansieht und darüber nachdenkt, so wird ihm klar, dass die Meinung, dass das Mischen der Geschlechter nicht zu Fitna’ führt, eine Traumvorstellung mancher ist.
Es führt 100% zu Fitna’ und deshalb hat der Islam es untersagt; damit das Übel im Keim erstickt wird. Die speziellen Umstände, die in Orten der Anbetung herrschen, wie das Mischen in der großen Moschee in Makkah und der Propheten-Moschee in Medina sind Ausnahmen in dieser Regel.
Wir bitten Allah, die verirrten Muslime zu leiten und die Leitung aller Muslime zu stärken. Wir bitten Allah darum, dass die Muslime gut urteilen, Übel meiden und die verdorbenen Menschen physisch stoppen. Allah hört alles, ist Nahe (mit Seinem Wissen) und Antwortet jenen, die bitten!
Schaikh Muhammad Bin Ibrahim Aal asch-Schaikh, rahimahullah