Frage:

Wie lautet die Fatwa über das Geburtstag feiern?

Schaykh Abdul-Aziz ibn Baz, rahimahullah, sagte:

Das Geburtstagfeiern besitzt in der reinen Schariah nirgendwo eine Quelle. Es ist tatsächlich eine Bid'a, über welche der Gesandte Allahs (sallAllahu alayhi wa sallam) sagte:

{مَنْ أَحْدَثَ فِي أَمْرِنَا هَذَا مَا لَيْسَ فِيهِ فَهُوَ رَدٌّ}

"Wer etwas in unsere Angelegenheit einführt, das nicht von ihr ist, dem wird es zurückgewiesen." Dies wurde sowohl von Imam Bukhari ('Fath al-Baari', Nr. 2697, berichtet von 'A'ischa) als auch von Imam Muslim überliefert.

In einer anderen Version berichten Muslim und Al-Bukhari in einer definitiven mu'allaq-Form [1]:

{من عمل عملا ليس عليه أمرنا فهو رد}

"Wer eine Tat vollbringt, die unserer Angelegenheit nicht entspricht, dem wird sie zurückgewiesen."

Es ist uns wohl bekannt, dass der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) während seines ganzen Lebens weder seinen Geburtstag feierte noch jemals anordnete dass er gefeiert werden solle. Auch lehrte er seinen Gefährten nicht, dies zu tun. Daher feierten ihn auch die rechtgeleiteten Khalifen und alle seine Gefährten nicht. Sie sind die Menschen mit dem Größten Wissen über seine Sunnah und sie waren die Beliebtesten bei dem Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam). Sie waren ebenfalls diejenigen, die am meisten darauf bedacht waren, alles zu befolgen, was der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) gebracht hat.
Wenn also jemand den Geburtstag des Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) hätte feiern sollen, dann wäre es zu ihrer Zeit offenkundig gemacht worden. Demgemäß feierte auch keiner der Gelehrten der besten Generationen [2] seinen Geburtstag, noch befahl einer, dies zu tun.

Von dem zuvor genannten ist klar ersichtlich, dass eine derartige Feier nicht von dem Gesetz stammt, das Allah (subhanahu wa ta'ala) (Muhammad) gegeben hat. Wir rufen Allah (subhanahu wa ta'ala) und alle Muslime zu Zeugen, wenn der Prophet (sallAllahu alayhi wa sallam) dies getan oder nur befohlen hätte, oder wenn auch nur seine Gefährten dies getan hätten, dann würden wir uns beeilen, es ihnen gleich zu tun und andere dazu aufrufen, es auch zu machen. Und dies - alles Lob gebührt Allah ('azza wa jall) - weil wir diejenigen sind, die am meisten darauf bedacht sind, seiner Sunnah zu folgen und seine Anordnungen und Verbote zu befolgen.

Wir bitten Allah ('azza wa jall) für uns selbst und unsere muslimischen Brüder um Standhaftigkeit auf der Wahrheit, indem wir alles meiden, was von Allahs reiner Scharia abweicht. Wahrlich, Er ist Der Großzügigste und Edelste.

Quelle: Fataawa al-Mar´ah - 4. Frage. Siehe auch: Ibn Baaz Fataawa> Band 4> Urteil über das Feiern des Geburtstags, Teil Nr. 4, Seite Nr. 285.

[1] Al-Bukhari nannte nicht die ganze Überliefererkette, wenn es jedoch in der "definitiven mu'allaq-Form" steht, zeigt dies an, dass er ihn bis zum Überlieferer den er nannte, für authentisch hielt.

[2] Die ersten drei Generationen des Islam, d.h. die Generationen des Propheten (sallAllahu alayhi wa sallam) und die zwei folgenden.


Anas ibn Mālik (رضي الله عنه) berichtete, dass es zwei Tage gab (es wird gesagt es waren die Tag-Nacht-Gleichen[1]), an denen sie (die Leute von Medinah) spielten (sie feierten), als der Prophet () nach Medinah kam. So sagte er (der Prophet): „Was hat es mit diesen zwei Tagen auf sich?” Sie sagten: „Wir pflegten, in der vorislamischen Zeit, an ihnen zu spielen.” So sagte der Gesandte Allāhs: „Allāh ersetzte sie euch mit etwas Besserem: Der Tag des Fiṭr und der Tag des Aḍḥā.” (Verzeichnet bei Abū Dāwūd, Nr. 1134, Scheich al-Albānī sagte über ihn: „Ṣaḥīḥ”)

In der Erklärung des Ḥadīth wurde folgendes gesagt:
„Dieser Ḥadīth ist ein Beweis, dass die Ehrung des Nouruz und des Mahradschān (Tag-Nacht-Gleiche), und anderer Feste der Nichtmuslime verboten sind.” (Mirʼāt al-Mafātīḥ 5/44)

Und im Ḥadīth: „Wer ein Volk nachahmt, ist von ihnen.” (Verzeichnet bei Abū Dāwūd, Nr. 4031, Scheich al-Albānī sagte über ihn: „Ṣaḥīḥ”)

Ibn Taymīyyah (رحمه الله) sagte: „Das Geringste, was aus ihm (diesem Ḥadīth) entnommen wird, ist: Das Verbot sie nachzuahmen, obwohl das Offensichtliche davon den Unglauben des Nachahmenden bedeutet.” (Iqtidā aṣ-Ṣirāṭ al-Mustaqīm, 1/270)

[1] Die Tag-Nacht-Gleiche werden die beiden Tage im Jahr genannt, an denen der Tag und die Nacht gleich lange dauern.

Anmerkung:

1969 verfasste Anton Lavey: „Die satanische Bibel”. Auf Seite 96 schrieb er bezüglich Halloween und Geburtstagsfeiern unter dem Titel „Religiöse Feiertage”.

„Der höchste aller Feiertage der satanischen Religion ist der eigene Geburtstag.

Dies steht in direktem Widerspruch zum heiligsten der heiligen Tage anderer Religionen, die einen bestimmten Gott anbeten, den sie als ihr Ebenbild in anthropomorpher Form erschaffen haben, und dadurch zeigen, dass sie ihr Selbstbewusstsein gar nicht begraben haben. Der Satanist denkt: „Warum sollte man nicht so ehrlich sein und den Gott, den man sich vorstellt, als sich selbst vorstellen.” Jeder Mensch ist ein Gott, wenn er sich selbst als Gott anerkennt. So feiert der Satanist seinen eigenen Geburtstag als wichtigsten Feiertag des Jahres. Bist du denn nicht glücklicher über deine Geburt als über die Geburt von jemandem, den du überhaupt nicht kennst? Oder, mal abgesehen von den religiösen Feiertagen, warum sollte man dem Geburtstag eines Präsidenten oder irgend einem Datum der Geschichte mehr Aufmerksamkeit schenken als dem Tag, an dem wir auf diese großartigste aller Welten gekommen sind? Selbst wenn einige von uns nicht gewollt oder zumindest nicht geplant waren, sind wir doch froh, hier zu sein, auch wenn es sonst niemand ist! Du solltest dir auf die Schulter klopfen, dir kaufen, worauf du Lust hast, dich behandeln wie den König (oder Gott), der du bist, und Deinen Geburtstag so aufwendig und prunkvoll wie nur möglich begehen.

Nach dem eigenen Geburtstag sind die Walpurgisnacht und Halloween oder All Hallows’ Eve (Vorabend von Allerheiligen) die beiden wichtigsten Feiertage.”