Das richtige Stellen von Fragen zeugt von Intellekt
Yunus bin `Ubaid berichtete, dass Maimuun bin Mihraan sagte: „Gunsterweisung gegenüber den Menschen ist das halbe Verständnis, und gute Manieren in der Fragestellung sind das halbe Wissen.“
Von der Autorität des Sa‘d bin Ibrahim wurde überliefert, dass Ibn‘Abbas sagte: „Niemand hat mir eine Frage zu einem Problem geäußert, außer dass ich (aufgrund seiner Fragestellung) verstand, ob er eine Person des Verständnisses ist oder nicht.“
Von Imam Malik wird berichtet, dass wenn eine Person zu Zaid bin Aslam für Fragen kam und er (der Fragesteller die Frage) durcheinanderbrachte, er ihm sagen würde: „Geh und lerne (erst) zu fragen. Wenn du dies getan hast, dann frag.“ (Al-Faqiih wal-Mutafaqqih von al-Khatib al-Baghdaadi, 2/63-65)
Das Stellen von unnötigen Fragen und dessen Auswirkungen
Die Völker, die durch die Vielzahl an unnötigen Fragen zugrunde gegangen sind
Von Abu Hurairah (radiyallahu anh) wird berichtet, dass er den Gesandten Allahs (sallallahu alayhi wa sallam) folgendes sagen hörte:
{ ما نهيتُكم عنه فاجتنبوه، وما أمرتُكم به فأتوا منه ما استطعتُم، فإنما أهلك الذين من قبلكم كثرةُ مسائلهم واختلافُهم على أنبيائهم }
"Haltet euch fern von dem, was ich euch verboten habe und macht von dem, was ich euch geboten habe, so viel ihr könnt. Denn diejenigen, die vor euch waren, sind durch die Vielzahl ihrer Fragen und durch ihren Widerspruch gegenüber ihren Propheten zugrunde gegangen." (Überliefert von al-Bukhari und Muslim)
Schaykh Abdulaziz bin Baz erklärte diesen Hadith:
Bezüglich der Warnung vor Uneinigkeit und dass diese ein Grund für Übel ist; sie hat diejenigen, die vor uns waren, durch die Vielzahl ihrer Fragen und ihrer Uneinigkeiten zerstört. Es ist notwendig, dass der Gläubige bestrebt ist, die Wahrheit zu finden und zu bewahren, und er sollte vor einer Vielzahl von Fragen warnen, die zu Verwirrung, Unklarheit und Zweifel führen können. Er sollte nach dem fragen, was für ihn am wichtigsten ist und was die Notwendigkeit erfordert, und er sollte Sturheit in Fragen vermeiden, die ihn in Zweifel oder Abfall vom Glauben oder in Götzentum im Glauben ziehen könnten, oder die zu Feindschaft und Aggression zwischen ihm und seinen Brüdern führen könnten.
Stattdessen sollte er nach den Fragen suchen, die er wirklich benötigt, er sollte Fairness in seinen Fragen anstreben und eine gute Absicht haben. Er sollte Streit und Uneinigkeit vermeiden.
Quelle: Vortragsreihe: Ajzaa min al-Arba'in al-Nawawiya, Hadith Nr. 9: Was ich euch verboten habe, meidet es. (أجزاء من الأربعين النووية 09 | من حديث: ما نهيتكم عنه فاجتنبوه)
Schaykh Abdulmuhsin Al-Abbad erklärte diesen Hadith wie folgt:
Was unter "Vielzahl ihrer Fragen" verstanden wird, sind Fragen, die ohne Notwendigkeit gestellt werden, oder Fragen, die Sturheit beinhalten, oder solche, die in der Zeit der Prophetie zur Erlaubnis oder Verpflichtung von etwas führen könnten, was große Schwierigkeiten verursacht.
Und der Hadith von Abu Huraira, der in Sahih Muslim erwähnt wurde, kam als Begründung dafür. Er lautet:
{ أن النبي صلى الله عليه وسلم خطب الناس فقال: يا أيها الناس! إن الله كتب عليكم الحج فحجوا، فقام رجل فقال: يا رسول الله! أفي كل عام؟ فأعرض عنه النبي صلى الله عليه وسلم، فأعادها والنبي صلى الله عليه وسلم يعرض عنه، فغضب وقال: لو قلت: نعم لوجبت، ولو وجبت ما استطعتم، ذروني ما تركتكم؛ فإنما أهلك من كان قبلكم كثرة مسائلهم واختلافهم على أنبيائهم }
"Der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) hielt eine Predigt und sagte: 'O Menschen, Allah hat euch die Pilgerfahrt vorgeschrieben, also führt sie durch.' Ein Mann stand auf und sagte: 'O Gesandter Allahs, jedes Jahr?' Der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) ignorierte ihn. Der Mann wiederholte seine Frage, und der Prophet (sallallahu alayhi wa sallam) ignorierte ihn erneut. Dann wurde er wütend und sagte: 'Wenn ich 'Ja' gesagt hätte, wäre es verpflichtend geworden, und wenn es verpflichtend geworden wäre, hättet ihr es nicht tun können. Haltet euch fern von dem, was ich euch verboten habe und macht von dem, was ich euch geboten habe, so viel ihr könnt. Denn diejenigen, die vor euch waren, sind durch die Vielzahl ihrer Fragen und durch ihren Widerspruch gegenüber ihren Propheten zugrunde gegangen."
Quelle: Kitaab Scharh al-Arba'ien al-Nawawiyyah - al-'Ibaad, Band 16, Seite 6 ( كتاب شرح الأربعين النووية - العباد )
Die Geschichte der Kuh, die die Kinder Israels schlachten sollten
Allah berichtet uns im Quran:
Und als Musa zu seinem Volk sagte: "Allah befiehlt euch, daß ihr eine Kuh schlachten sollt!" Sie sagten: "Machst du dich über uns lustig?" Er sagte: "Ich nehme Zuflucht bei Allah (davor), daß ich zu den Toren gehöre!"
Sie sagten: "Bitte für uns deinen Herrn, uns Klarheit zu geben, wie sie sein soll!" Er sagte: "Er (Allah) sagt, es soll eine Kuh sein, die weder zu alt noch zu jung zum Kalben ist, sondern dazwischen, in mittlerem Alter. So tut nun, was euch befohlen wird!"
Sie sagten: "Bitte für uns deinen Herrn, uns Klarheit zu geben, welche Farbe sie haben soll!" Er sagte: "Er (Allah) sagt, es soll eine gelbe Kuh sein, von lebhafter Farbe, die die Betrachter erfreut."
Sie sagten: "Bitte für uns deinen Herrn, uns Klarheit zu geben, wie sie sein soll! Die Kühe erscheinen uns (alle) ähnlich. Doch wenn Allah will, so werden wir wahrlich rechtgeleitet sein." Er sagte: "Er (Allah) sagt, es soll eine Kuh sein, nicht fügsam gemacht durch Pflügen der Erde noch durch Bewässern von Saatfeld, fehlerfrei und makellos!"
Sie sagten: "Jetzt bist du mit der Wahrheit gekommen." So schlachteten sie sie, doch beinahe hätten sie es nicht getan. [Surah al-Baqarah 67-71]
Schaykh Abdulmuhsin Al-Abbad erklärte diesen Vers wie folgt:
Es wäre ausreichend für sie gewesen, irgendeine Kuh zu nehmen und sie zu schlachten, dann mit ihrem Fleisch den Ermordeten zu berühren. Aber sie stellten mehrere Fragen, waren hartnäckig und machten die Dinge kompliziert. Daher machte Allah es auch für sie schwierig. Es hätte ihnen jede Kuh genügt, denn Allah, der Erhabene, sagte: "Wahrlich, Allah gebietet euch, eine Kuh zu schlachten" [Al-Baqarah:67], irgendeine Kuh. Aber sie fragten nach ihrem Alter, ihrer Farbe und ihren Eigenschaften. Nach all diesen unnötigen Fragen spezialisierten sie sich auf eine bestimmte Art von Kuh, sie machten es kompliziert und so machte Allah es auch für sie kompliziert.
Dies gehört zu dem, was von den vorherigen Nationen berichtet wurde und durch unnötige Fragen zu ihrem Untergang führte. Diese Nation wurde gewarnt, nicht das gleiche zu tun wie sie.
Dann gibt es Fragen, die der Mensch wirklich braucht, wie das Wissen über Dinge, die unbedingt notwendig sind. Zum Beispiel, wie man die rituelle Waschung (Wudu) durchführt, wie man betet, wie man die Zakat gibt, wenn man Vermögen hat, und wie man fastet. Es wird erwartet, dass man solche Fragen stellt.
Wenn jedoch Fragen gestellt werden, die aufwendig sind oder verborgene Dinge betreffen, wie die Frage, wann die Stunde [des Jüngsten Gerichts] kommen wird? Oder wie alt die Welt ist? Oder über Dinge, die nur Allah (subhana wa ta'alaa) weiß, oder Fragen über die Eigenschaften von Dingen, die der Mensch nicht fragen sollte.
Zum Beispiel jemand, der Imam Malik fragte: "Der Gnädige hat sich auf den Thron erhoben" [Taha: 5], "Wie hat Er sich erhoben?"
Solche Fragen sollte man nicht stellen. Der Mensch sollte Fragen stellen, die er für seine religiösen Angelegenheiten benötigt, und dann über Dinge, die der Mensch in seinem täglichen Leben und kontinuierlich braucht. Es ist jedoch nicht angebracht, Fragen zu fiktiven oder selten auftretenden Dingen oder Dingen, die sich nicht realisieren lassen, zu stellen. Denn das wäre eine Verschwendung von Zeit und ein unnötiger Aufwand.
[ Kitaab Scharh al-Arba'ien al-Nawawiyyah - al-'Ibaad, Band 16, Seite 6 ( كتاب شرح الأربعين النووية - العباد ) ]
Übersetzung: Abu Davut Konyevi