Frage:
Wenn beide, Lob (Ta’diil) und Kritik (Jarh) über eine Person gemacht wurden, welchen wird Vorrang gegeben?
Antwort:
Wenn beide, Lob und Kritik über eine Person gemacht wurden, welchen wird Vorrang gegeben? Wenn die Kritik detailliert (Jarh mufassar) ist, dann wird dieser Vorrang gegeben, jedoch ist es notwendig zu sehen wer der Kritisierende ist. Ist er von den Vertrauenswürdigen, wie beispielsweise Yahya ibn al-Ma´iin, Al-Bukhari, Ahmad ibn Hanbal, Yahya ibn Sa´iid al-Qattaan, Abdur-Rahmaan ibn-ul-Mahdi, Abuu Zur´a und Abuu Haatim? Ist er von dieser Kategorie, dann ist sie (die Kritik) akzeptiert und wird als detaillierte Kritik (Jarh mufassar) angenommen. Ein Beispiel für detaillierte Kritik ist, zu sagen: „Er ist Zweifelhaft", “Er irrt", “Er macht Fehler", „Er erzählt fragwürdige (munkar) Ahadiith", „Er ist ein Lügner". Diese Aussagen sind von der detaillierten Kritik (Jarh mufassar). „Er wird aufgegeben" und „Er ist sehr schwach (da’iif jiddan)" - diese sind ebenfalls von der detaillierte Kritik. Also wird in Fällen wie diesen der detaillierten Kritik Vorzug vor dem Lob (Ta’diil) gegeben.
Wenn der Kritisierende selbst schwach (da’iif) ist, wie Abu-l-Fat´h-ul-Azdi oder Abdur-Rahmaan ibn Yuusuf ibn Khuraasch, der etwas von den Rafd (Eigenschaft der Raafidah Schi‘ah) hat, dann kann er einige von Ahl-us-Sunnah kritisiert haben.
Imaam adh-Dhahabi erwähnte in der Biographie von Abu Salamah Muusa ibn Ismaa‘iil al-Minqari, dass er ihn nicht aufgrund seiner Schwäche nicht erwähnte, aber weil Bin Khuraasch ihn erwähnte und sagte, dass er darüber gesprochen habe. Imaam adh-Dhahabi kommentierte und sagte: „Ja, sie sagten über ihn, dass er vertrauenswürdig und fest gegründet ist, oh du Raafidi!"
Ebenso wenn er diejenigen kritisiert, die auf gleichem Rang mit ihm sind, d.h. wenn man weiß, dass es Elemente im Wettbewerb über weltliche Angelegenheiten gibt - und dies geschieht. Wie z.B. was zwischen Abu Nu´aym und Ibn Mandah geschehen ist, sowie zwischen Ibn Hibbaan und [unklare Worte], einigen zeitgenössischen (Gelehrten des Hadiith). Wenn es also möglicheerweise Kritiken von denen gibt, welche auf dem selben Rang sind, dann muss der Grund betrachtet werden. Es wird (manchmal) festgestellt, dass der Grund Konkurrenz oder eine weltliche Angelegenheit war, und diese Art der Kritik wird abgelehnt. Oder wenn derjenige, der kritisiert die Wissenschaft der Kritik (Jarh) nicht kennt (wird die Kritik abgelehnt); da es eine Bedingung ist, dass er in den Gründen der Kritik bewandert sein muss. Oder wenn er parteiisch ist wie diese modernen niedrigen Menschen, wie Abu Rayyah und die, die seinen Fußstapfen gefolgt sind wie Ahmad Amiin und genauso Al-Kawthari, dessen Authentifizierung und Schwäche auf Gelüsten basiert, und Muhammad Rashiid Ridaa dessen Authentifizierung und Schwäche ebenso auf wünschen basiert, genauso Jamaal-ud-Diin Al-Afghaani und Muhammad ‘Abdul-Misri. Von all diesen, und denjenigen, die ihren Fußstapfen folgen wird die Rede nicht akzeptiert, und es gibt kein Zögern darin dies zu sagen! Ihre Rede wird nicht akzeptiert und es gibt kein Zögern darin dies zu sagen! Und ihre Rede sollte nicht geltend gemacht werden. Diesen modernen, die sich selbst die Position der Authentifizierung und Schwäche nach ihren Wünschen geben wollen, und Allah´s Hilfe wird ersucht!
Schaykh Muqbil ibn Hadii, rahimahullaah
Aus einer Audioaufnahme des Schaykhes
Scheich Muhammad Umar Baazmool sagte:
Die Gelehrten haben festgelegt, dass Jarh Vorrang vor Ta’dīl hat – und sie sagen, dass derjenige, bei dem Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit durch die Imame bestätigt wurden, keine Jarh-Kritik gegen ihn akzeptiert wird, es sei denn mit detaillierten [Belegen].
Und zu ihren nützlichen Aussagen gehört, dass bei jemandem, dessen Vertrauenswürdigkeit nicht etabliert ist und die Imame seine Zuverlässigkeit nicht bestätigt haben, ein allgemeiner Jarh gegen ihn akzeptiert wird. Doch bei demjenigen, dessen Vertrauenswürdigkeit bestätigt ist, wird nichts gegen ihn akzeptiert außer einem detaillierten [belegten] Jarh…
Dann sagen die Gelehrten: Wenn ein Widerspruch zwischen einer detaillierten Kritik und einem detaillierten Lob besteht, wie du in deiner Frage erwähnt hast. So sagen sie: Ein Jarh (Kritik) wird nicht zurückgewiesen, außer wenn der Lobende den Grund für den Jarh erwähnt und widerlegt. Zum Beispiel kritisiert ein Gelehrter einen Mann aufgrund einer Angelegenheit, die seine Glaubensüberzeugung betrifft. Daraufhin sagt der lobende Gelehrte: ‚Ja, er pflegte diesen [falschen] Glauben, doch dann verließ er ihn und kehrte nicht mehr dazu zurück.‘ Oder wenn ein kritisierender Gelehrter sagt: ‚Er hat dieses Manuskript nicht bewahrt, also pflegte er aus dem Gedächtnis zu berichten.‘ Daraufhin sagt der lobende Gelehrte: ‚Ja, er war zunächst so, doch er kehrte zurück, hörte erneut bei seinem Scheich [Vorlesungen] und das Original [Manuskript] wurde bestätigt – und danach berichtete er nur noch aus seinem Original [Manuskript].‘
Wenn also der lobende Gelehrte den Grund für die Kritik an einer Person erwähnt und diesen widerlegt, wird dies unter der Bedingung akzeptiert: dass dieser besagte Mann nicht dafür bekannt ist, zu manipulieren, Spielereien zu betreiben, Begierden zu folgen oder Täuschung anzuwenden. Es ist bestätigt, dass manche Personen detailliert gelobt werden, während sie von den Gelehrten mit detaillierten Beweisen herabgesetzt werden – also derjenige, der von den Gelehrten detailliert herabgesetzt wird und bei dem festgestellt ist, dass er zu den Menschen gehört, die Spielereien betreiben, manipulieren, Begierden folgen und zu den Leuten der Täuschung zählen; und der sich der Wahrheit nicht unterwirft und ihr kein Gewicht verleiht – in diesem Fall akzeptieren wir das Lob desjenigen nicht, selbst wenn sein Lob detailliert ist, aufgrund des uns bekannten Zustands dieses Mannes.
Und Allah weiß es am besten.
Quelle: bazmool.net - ماهى ضوابط قاعدة الجرح المفسر المقدم على التعديل
Übersetzung: Abu Davut Konyevi.