Er ist der Allāmah, Hadith-Gelehrte, Fiqh-Gelehrte, Usul-Gelehrte und Grammatiker Scheich Muḥammad ibn Scheich ʿAlī ibn Ādam ibn Mūsā al-Itiyūbī al-Wallāwī.

Scheich Muḥammad wurde im Jahr 1366 n. H. (1946/47 n. Chr.) in Äthiopien geboren und begann den Qurʾān bei seinem Vater (rahimahullah) auswendig zu lernen. Danach übergab ihn sein Vater an Scheich Muḥammad Qiyū (rahimahullah), bei dem er das Qurʾān-Studium abschloss. Anschließend begann er, wissenschaftliche Bücher gemäß den Lehrplänen der ländlichen Schulen in seinem Heimatland zu studieren.

Einige seiner Lehrer, bei denen er Wissen erlangte:

  1. Sein Vater (rahimahullah): Der große Gelehrte, Rechtsgelehrte, Usul-Gelehrte und Hadith-Gelehrte Scheich ʿAlī ibn Ādam ibn Mūsā al-Itiyūbī al-Warhamnī al-Hahjadī al-Muhāǧir.
    Bei ihm studierte er die in ihrer Region üblichen Bücher über Glaubenslehren, hanafitische Rechtswissenschaft wie das Mukhtaṣar al-Qudūrī mit seinen Kommentaren, Kanz al-Daqāʾiq mit dem Kommentar von al-ʿAynī sowie andere Bücher, die in den ländlichen Schulen ihres Landes gelehrt wurden.
    Er studierte bei ihm auch Bücher über Usul al-Fiqh wie al-Manār mit seinen Kommentaren und Anmerkungen, al-Tawḍīḥ von Ṣadr al-Scharīʿa mit dem Kommentar al-Tanqīḥ sowie andere Usul-Werke, Bücher über Arithmetik, Algebra, Zeitmessung und den größten Teil von Ṣaḥīḥ al-Bukhārī. Insgesamt stammt der Großteil seines Wissens von seinem Vater, der ihn mündlich und schriftlich mit einer herausragenden Ijāza (Erlaubnis zur Weitergabe des Wissens) autorisierte.
  2. Der Gelehrte der Grammatik, Sprache und Literatur, Scheich Muḥammad Saʿd ibn Scheich ʿAlī al-Darrī.
    Der Scheich verbrachte etwa drei Jahre bei ihm und studierte Teile der beiden Ṣaḥīḥ-Werke (Ṣaḥīḥ al-Bukhārī und Ṣaḥīḥ Muslim), Grammatik, Morphologie, Rhetorik, die Regeln der Debatte und Usul al-Fiqh.
    Zu den Werken, die er bei ihm studierte, gehören Teile von al-Fākiha al-Janiyya von al-Fākihī, Alfiyyat Ibn Mālik mit dem Kommentar von Ibn ʿAqīl und der Anmerkung von al-Khuḍrī, Mujīb al-Nidā ʿalā Qaṭr al-Nidā unter Bezugnahme auf die Anmerkung von Yāsīn al-Ḥimṣī, Mughnī al-Labīb ʿan Kutub al-Aʿārīb mit den Anmerkungen von al-Dasūqī und al-Amīr, Schāfiya Ibn al-Ḥājib mit ihren Kommentaren, Werke der Rhetorik wie Talkhīṣ al-Qazwīnī mit seinen Kommentaren und Anmerkungen, sowie Werke der Logik wie Sullam al-Munawraq mit seinen Kommentaren und Anmerkungen und al-Īsāghūjī mit seinen Kommentaren. Insgesamt stammt der Großteil seines Wissens über die arabische Sprache von ihm (rahimahullah).
  3. Der Grammatik-Gelehrte – der „Khalīl seiner Zeit und der Sībawayh seiner Epoche“ – Scheich ʿAbd al-Bāsiṭ ibn Muḥammad ibn Ḥasan al-Itiyūbī, al-Būrannī al-Mināsī (rahimahullah).
    Bei ihm studierte er die arabische Sprache und andere Wissenschaften. Er las bei ihm Iʿrāb al-Muqaddima al-Ājurrūmiyya, Mulḥat al-Iʿrāb mit dem Kommentar Kashf al-Niqāb, al-Fawākih al-Janiyya, Nazm al-Anwār fī Muṣṭalaḥ al-Ḥadīth und erhielt von ihm eine Ijāza. Er wurde zweimal als Nachfolger in seiner Schule in Addis Abeba (Hauptstadt von Äthiopien)  eingesetzt.
  4. Der herausragende Gelehrte, Scheich Muḥammad Zayn ibn Muḥammad al-Itiyūbī al-Dānī (rahimahullah).
    Bei ihm studierte er den größten Teil von Ṣaḥīḥ Muslim mit dem Kommentar von al-Nawawī, die Anfänge von Sunan al-Bayhaqī, hörte viel von Ṣaḥīḥ al-Bukhārī durch die Rezitation anderer bei ihm, sowie die Interpretation des Heiligen Qurʾān, al-Jawhar al-Maknūn in Rhetorik und Ṭulʿat al-Anwār mit ihrem Kommentar unter Bezugnahme auf Tadrīb al-Rāwī in der Hadith-Terminologie und mehr.
  5. Der Hadith-Gelehrte der äthiopischen Region in der heutigen Zeit, Scheich Muḥammad ibn Rāfiʿ ibn Baṣrī.
    Bei ihm studierte er Jāmiʿ al-Tirmidhī, hörte Sunan Abī Dāwūd, Sunan al-Nasāʾī, Sunan Ibn Mājah und Teile von Ṣaḥīḥ Muslim durch die Rezitation anderer bei ihm. Er erhielt von ihm eine Ijāza für alle seine Überlieferungen, und er diktierte ihm seine Ijāza, die er niederschrieb.

Insgesamt hat der Scheich (rahimahullah) mehrere Lehrer, von denen er einige in seinem Werk Mawāhib al-Ṣamad li-ʿAbdihi Muḥammad erwähnt hat.

Später zog er in das heilige Land, nach Mekka, wo er tagsüber in der Dār al-Ḥadīth al-Khayriyya (Islamische Hochschule) und abends in ihrer Moschee unterrichtet. Der Scheich hat sich dem Wissen und seinen Schülern im heiligen Land gewidmet und hat zahlreiche Werke in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen verfasst, insbesondere im Bereich der Hadith-Wissenschaft.


Der Scheich über sein Wissensweg

In seiner Autobiografie erwähnte der Scheich:

Einer der Segnungen Allahs für mich ist, dass Er mir die Wissenschaft des Hadith seit meiner Jugend lieb gemacht hat. Als ich ein Kind war und mein Vater Ṣaḥīḥ al-Bukhārī unterrichtete, versteckte ich mich hinter der Wand, um die Rezitation des Lesers zu hören. Mein Herz wurde von Sehnsucht und Verlangen erfüllt, wenn ich Ṣaḥīḥ al-Bukhārī hörte.

Als ich die islamischen Wissenschaften studierte, suchte ich nach authentischen Überlieferungen, um nach ihnen zu handeln. Zum Beispiel hob ich meine Hände beim Rukū‘ und in anderen Gebetsstellungen, obwohl die vorherrschende Rechtsschule in unserer Gegend hanafitisch war und ihre Anhänger einen Hadith nicht berücksichtigten, wenn er der Rechtsschule widersprach.

Als ich nach Mekka auswanderte, begann ich im Haram-Institut zu studieren und las die Bücher von Shaykh al-Islām Ibn Taymiyyah, Ibn al-Qayyim und Shaykh Muḥammad ibn ʿAbdul-Wahhāb (rahimahumullah). In diesen fand ich Inhalte, die den Aqidah-Büchern widersprachen, die in meinem Heimatland (Äthiopien) gelehrt wurden. So begann ich, der Methodik zu folgen, die ich bereits in meiner Jugend befolgt hatte – dem Befolgen authentischer Beweise. Was ich in diesen Büchern fand, entsprach den authentischen Texten, weshalb ich das aufgab, was ich zuvor geglaubt hatte, nämlich das, was ich von meinen aschʿaritischen Lehrern in meinem Land gelernt hatte.

Als ich in mein Land reiste, um meinen Vater zu besuchen, sagte eine Person zu mir: „Du bist ein Wahhābī geworden!“ Ich erwiderte: „Nein, vielmehr halte ich mich an die Texte, und du weißt, dass ich bereits vor meiner Reise nach Mekka an authentischen Überlieferungen festhielt.“ Er sagte: „Ich weiß das, aber du bist extremer geworden!“ Ich entgegnete: „Weißt du nicht, dass Imām asch-Schāfiʿī eine Rechtsschule hatte, als er im Hedschas (dem heutigen westlichen Saudi-Arabien) und im Irak war, aber als er nach Ägypten kam und reichlich Beweise fand, seine alte Rechtsschule verließ und eine neue begründete? Ebenso folgte ich, als ich Beweise fand, die den Menschen in unserem Land unbekannt waren, diesen Beweisen und handelte danach. Dies wird der Weg sein, den ich mein ganzes Leben lang beibehalten werde, in schā’ Allāh.“

Quelle: www.aletioupi.com