Frage an Islam Fatwa:
Ich habe meine Sünden anderen Menschen erzählt und bereue es nun zutiefst. Ist das eine sündhafte Tat und werden mir meine Sünden vergeben?
Der Prophet ﷺ sagte:
{ كل أمتي معافى إلا المجاهرين، ومن المجاهرة أن يعمل الرجل بالليل عملا ، ثم يصبح وقد ستره الله، فيقول: يا فلان عملت البارحة كذا وكذا، قد بات يستره ربه ويصبح يكشف ستر الله عنه }
„Alle Mitglieder meiner Gemeinschaft werden für ihre Sünden vergeben – außer denen, die ihre Sünden offen begehen (oder sie den Menschen mitteilen). Ein Beispiel für ein solches Offenbaren ist, dass eine Person in der Nacht eine Sünde begeht, und obwohl Allah diese Sünde vor den Menschen verborgen hat, kommt sie am Morgen und sagt: ‚O Soundso, ich habe in der letzten Nacht dieses und jenes (Üble) getan.‘ Obwohl er die Nacht unter dem Schutz seines Herrn verbrachte (niemand wusste von seiner Sünde), entfernt er am Morgen selbst den Schleier Allahs von sich.“
[Überliefert bei Al-Bukhari und Muslim]
Der Prophet ﷺ sagte:
{ اجْتَنِبوا هذه القاذوراتِ التي نَهى الله عنها، فمَن أَلَمَّ فلْيَستَتِرْ بسِترِ اللهِ، ولْيَتُبْ إلى اللهِ؛ فإنَّه مَن يُبدِ لنا صَفحَتَه، نُقِمْ عليه كتابَ اللهِ عزَّ وجلَّ }
„Meidet diese abscheulichen Dinge (Sünden), die Allah verboten hat. Wenn jemand eine von ihnen begeht, dann soll er sich mit dem Schleier Allahs bedecken und zu Allah bereuen. Denn wenn jemand seine verborgenen Sünden vor uns offenbart, werden wir ihm das Buch Allahs, dem Allmächtigen, (d.h. die vorgeschriebene Strafe) auferlegen.“
[Überliefert bei Al-Bayhaqi Nr. 18056 und Al-Haakim Nr. 7615, der Hadith wurde als authentisch eingestuft, Ath-Thahabi stimmte dem zu.]
An-Nawawi sagte:
Es ist unerwünscht (makruh), dass jemand, der mit einer Sünde geprüft wurde, einem anderen davon berichtet. Vielmehr soll er (die Sünde) unterlassen, Reue empfinden und fest entschlossen sein, nicht wieder (dazu) zurückzukehren. Wenn er jedoch seinem Scheich oder jemand Ähnlichem davon berichtet, in der Hoffnung, dass dieser ihm einen Ausweg daraus zeigt, oder ihm hilft, davor bewahrt zu bleiben, erneut hineinzufallen, oder ihm den Grund erklärt, der ihn dazu geführt hat, oder für ihn Bittgebete spricht oder Ähnliches – dann ist das gut. Verpönt ist es nur wegen des Fehlens eines (nützlichen) Zwecks.
[Berichtet von Al-Hafiz Al-Manawi in Al-Faydh, Band 5, Seite 11]
Übersetzung: Abu Davut Konyevi