Antwort:

Auf dieser Grundlage, wenn eine Person sich nicht so gereinigt hat, wie es in der Scharia vorgeschrieben ist, weil sie den Text nicht erreicht hat, wie zum Beispiel wenn sie Kamel-Fleisch gegessen hat und keine Wudu gemacht hat, dann erreicht sie der Text und sie erfährt, dass es obligatorisch ist, Wudu nach dem Essen von Kamel-Fleisch zu machen, oder wenn sie in einem Kamelgehege gebetet hat, dann erreicht sie der Text (der besagt, dass es nicht erlaubt ist, in Kamelgehegen zu beten), muss sie die vergangenen Gebete wiederholen? Es gibt zwei Meinungen, die beide von Ahmad überliefert wurden.

Ein ähnlicher Fall ist, wenn ein Mann sein Geschlechtsteil berührt und betet, dann erfährt er, dass derjenige, der sein Geschlechtsteil berührt, Wudu machen muss.

Die richtige Ansicht in all diesen Fällen ist, dass er die Gebete nicht wiederholen muss, weil Allah Dinge, die aus Versehen oder aus Vergesslichkeit getan wurden, vergeben hat, und weil Er sagt (Interpretation der Bedeutung):

 ‎﴿ وَمَا كُنَّا مُعَذِّبِينَ حَتَّىٰ نَبْعَثَ رَسُولًا ﴾

„Und Wir bestrafen niemals, bis Wir einen Gesandten geschickt haben (um zu warnen)“ [al-Isra’ 17:15].

Wenn eine Person nicht vom Befehl des Gesandten Allahs (sall Allahu alayhi wa sallam) in einer bestimmten Angelegenheit gehört hat, dann ist die Verpflichtung in ihrem Fall nicht bestätigt.

Daher, als ‘Umar und ‘Ammaar junub wurden und ‘Umar nicht betete und ‘Ammaar nach dem Wälzen im Staub betete, sagte der Prophet (sall Allahu alayhi wa sallam) keinem von beiden, dass sie das Gebet wiederholen sollen ^[1]. Ebenso sagte er Abu Dharr nicht, dass er die Gebete wiederholen soll, als er junub war und mehrere Tage nicht betete. Und er sagte nicht denen seiner Gefährten, die gegessen hatten, bis sie den weißen Faden vom schwarzen Faden unterscheiden konnten, dass sie ihr Fasten nachholen sollen, und er sagte nicht denen, die nach Bayt al-Maqdis (Jerusalem) gebetet hatten, bevor sie von der Aufhebung erfuhren, dass sie diese Gebete nachholen sollen.

Ein ähnlicher Fall ist die Frau, die unter Istihaadah (nicht-menstruellen vaginalen Blutungen) litt und einige Zeit nicht gebetet hatte, weil sie dachte, dass sie nicht beten müsse. Es gibt zwei Ansichten darüber, ob eine solche Frau die verpassten Gebete nachholen muss. Eine Ansicht ist, dass sie die Gebete nicht nachholen muss – wie es von Maalik und anderen überliefert wurde – weil, als die Frau, die unter Istihaadah litt, zum Propheten (sall Allahu alayhi wa sallam) sagte: „Ich habe seit einiger Zeit starke Blutungen und es hindert mich am Beten und Fasten“, sagte er ihr, was sie in Zukunft tun sollte, und er sagte ihr nicht, dass sie die vergangenen Gebete nachholen sollte.

Es scheint mir, basierend auf mutawaatir Berichten, dass Frauen und Männer, die in der Wüste und anderswo leben und das Alter der Pubertät erreicht haben und nicht wissen, dass das Gebet für sie obligatorisch ist, und selbst wenn einer solchen Frau gesagt wird: „Du musst beten“ und sie sagt: „Nicht, bis ich erwachsen bin und eine alte Frau werde“, weil sie denkt, dass der Befehl zu beten nur an alte Frauen gerichtet ist, und selbst die Anhänger einiger Scheichs (unter den Sufis) Gruppen wissen nicht, dass das Gebet für sie obligatorisch ist, nach der richtigen Ansicht, sie die vergangenen Gebete nicht nachholen müssen, unabhängig davon, ob gesagt wird, dass sie Kafir waren oder sie wegen ihrer Unwissenheit entschuldigt wurden.